28. Nov 2011 - Küste nördlich von Vina del Mar
Hallo liebe Leute!!
Es ist nun wieder ein Weilchen her, dass ich euch berichtet habe was ich so
mache. Nach Bolivien hatte ich erstmal keine Lust weiter Strecken auf mich zu
nehmen, zudem ich im Dezember und Januar viel mit meinen Eltern reisen werde.
Außerdem kam das Ende der Uni mit großen Schritten auf mich zu. Das heißt ich
habe mich sehr viel mit Gruppenarbeit rumgeärgert und für Klausuren gelernt.
Morgen Abend ist meine letzte Klausur in Spanisch und danach nur noch 2
Präsentationen der Gruppenarbeit. Ich freu mich, dass die Uni jetzt bald vorbei
ist und man endlich den Sommer genießen kann.
A propos Sommer: Nachdem ich von Bolivien zurück gekommen bin musste ich voller Entsetzten die riesen Plastiktanne mit Weihnachtsschmuck vor unserer Mall feststellen. Ja ich bin mir bewusst, dass es November bzw. bald Dezember ist, aber bei 28° C irgendwelche Weihnachtsgefühle hochkommen zu lassen ist schon sehr schwierig. Als ich heute ein bisschen durch die kleinen Einkaufszentren in der Calle Valparaiso gelaufen bin und die Weihnachtslieder gehört habe, zwang ich mich ein bisschen mitzusummen um es endlich ein bisschen zu verinnerlichen: bald ist Weihnachten!! Pünktlich vor dem 1. Dezember habe ich von meinen Eltern ein Päckenchen bekommen!! Natürlich habe ich mich sehr gefreut, aber der Geruch von dem Wintertee, den mir meine Mama eingepackt hatte (wohl gemerkt sehr gut verpackt in Tüten), hat mich doch sehr verunsichert, muss ich zugeben. In allen Klausuren oder meinem Tagebuch möchte ich immer Juni, Juli oder August schreiben... ich glaube das braucht ein paar Jahre bis man sich an diese umgekehrten Jahreszeiten gewöhnt, zumindest bei mir.
Zwischen den ganzen Klausuren wollten wir uns doch ein bisschen ablenken und somit sind Mathilde und ich die Küste von Vina gegen Norden an 2 Tagen hochgefahren. Wir fingen morgens mit Concon an. Das ist ungefähr 17 km nördlich von Vina, hinter Renaca.
Strand von Concon, es gab kaum Personen aber viele Möven die Mathilde dann einfach einmal aufschrecken musste. :)
Weiter ging es nach Quintero, 11 km nördlich von Concon.
Das Gebäude, das ihr links über dem Meer sehen könnt ist ein Restaurant und Disco. Zu gerne würden wir hier einmal tanzen, aber Quintero ist dann doch 1 Stunde von Vina in einer Micro entfernt...
Weiter ging es nach Horcon, 17 km nördlich von Quintero. Dort mussten wir die "tausenden" Treppen erstmal hinunter und dann später wieder hinauf steigen. Nicht umsonst stand oben das Schilde "Vorsicht, Zugang in schlechtem Zustand" ahaha es war wirklich schwer, da die Stufen so unterschiedlich hoch waren und das Geländer sich auch in alle Richtungen bewegt hat. Dementsprechen schön war dann aber auch der Strand, weil nicht allzuviele Leute diese Mühe auf sich nehmen wollen.
Unten am Strand haben wir uns erstmal ein bisschen erholt und uns gesonnt. Dann wollten wir mit einer Micro weiter nach Maitencillo oder weiter nach Cachagua. Dafür mussten wir erstmal ein Stückchen zurück nach Las Ventanas. Dort sollte dann in kurzen Zeitabständen Micros nach Cachagua kommen. Nachdem wir über 45 min gewartet hatten und nie eine Micro in die gewollte Richtung kam, sondern nur Micros nach Vina und Valpo, sahen wir das als Zeichen an heute Nacht doch zu Hause zu übernachten. Also sind wir mit der nächsten Micro zurück nach Concon um dort noch ein paar schöne Bilder von den Fischerbooten zu machen, aber leider ging die Sonne fast ein bisschen zu schnell unter. Wir haben dabei einen Spatziergang entlang der Küste gemacht in Richtung Renaca bis das wir dann doch in eine Micro nach Valparaiso eingestiegen sind. Dort haben wir in einem Restaurant auf dem Cerro Alegre leckeres Sushi gegessen.
Am nächsten Morgen haben wir uns dann auf den Weg nach La Ligua gemacht. Das war der weiteste Ort an den wir bei unserer kleinen Reise gelangen wollten. Somit fingen wir oben an und fuhren Stück für Stück zurück nach Vina. La Ligua liegt ist keine Küstenstadt aber wegen ihren Dulces doch einen Zwischenstop wert. Hier könnt ihr eineige sehen. Das Gebäckstück hintern rechts schmeckt am besten!! haha
Weiter ging es nach Papudo, 16 km südlich von La Ligua. Am Morgen als wir die Küste entlang gegen Norden fuhren wurde das Wetter immer schlechter und wir hatten schon Angst, unverichteter Dinge zurück nach Vina kommen zu müssen. Man konnte vor lauter Nebel nichts sehen, gar nichts. Die Fahrt nach La Ligua dauerte 2 Stunden und 15 Minuten, nachdem wir uns auch dort in der Stadt ein bisschen aufgehalten hatten war es um 14 Uhr als wir in Papudo ankamen. Zu dieser Zeit war die Stadt mal wieder wie ausgestorben.
In dem obigen Foto sieht man den Strand von Zapallar, auch ein sehr schönes Städtchen ( 12 km südlich von Papudo). Man merkt ganz deutlich, das hier die Créme de la Créme wohnt.
Unser letzter Halt war in Cachagua, auch hier mussten wir erstmal von der Carretera an den ganzen Villen vorbei gehen bis wir am Strand ankamen. Dort haben wir dann die Insel gesucht (100-200 m vom Strand entfernt) auf der es Pinguine geben soll. Nachdem wir ein Weilchen gelaufen waren haben wir die Tierchen dann auch entdeckt, wenn auch nicht viele aber in freier Natur.
Von Cachagua wären es laut Busfahren eine Stunde nach Vina.... sagen wir nach 1 Stunde und 45 Minuten waren wir dann tatsächlich angekommen. Das Fazit von diesen zwei Ausflügen ist: man muss gar nicht so weit und lange mit dem Bus fahren um schöne Orte kennen zu lernen. Sie liegen einfach fast vor der Tür. Die Tatsache dass noch nicht Ferien sind und wir unter der Woche diese schönen Strände aufgesucht haben trägt bestimmt dazu bei, dass kaum Menschen an den Stränden waren. Ich kann mir aber sehr gut vorstellen, dass in den Sommerferien und an den Wochenenden die Strände genauso überlaufen sind wie Vina.
Mal schaun wie das Wetter dieses Wochenende ist, dann fahren wir evtl ein bisschen gegen Süden Richtung "Isla Negra", auch nur eine Stunde von hier mit dem Bus.
Ich weiß bei euch ist es schon hin und wieder ziemlich kalt und düster, aber evtl konnte ich mit den Bildern und Erzählungen ein bisschen Sonnenschein in eure Herzen bringen :P
Ganz liebe Grüße und bis bald!!!
Eure,
Christiane
9. Nov 2011 –Insel, Amazonasbecken, Salzebene, Flamingos, Hupen, quietschende
Bremsen,
nicht funktionierender Tachometer: zusammen macht das
Bolivien
Hallo zusammen,
ist wieder eine Weil her, dass ihr von mir gehört habt. Diese Zeit habe ich
genutzt um meinem Ruf als Weltenbummlerin alle Ehre zu machen (obwohl ich mich
im Vergleich mit Leuten die ich kennen gelernt habe während meiner Reise gar
nicht so fühle). In Chile waren Montag 31. Oktober und Dienstag 1. November
Feiertage, sodass ich fast ganze 2 Wochen keine Uni hatte. Diese freie Zeit
musste ich natürlich nutzen um neue Ufer zu erkunden und da viel meine Wahl auf
Bolivien, da ab Mitte/Ende November bis März dort Regenzeit ist und diese das
Reisen erschwert oder gefährlich gestaltet.
Dienstagabend habe ich mich von meinen Freunden hier verabschiedet und
Mittwochmorgen (26. Okt) sind wir: Paige (USA), Kate (Australien) und ich mit
dem 8 Uhr Bus nach Santiago gefahren. Am Flughafen eingecheckt stieg langsam das
Reisefieber oder besser gesagt die Vorfreude. Beim streunen durch die Flughafenshops fand ich die leckeren Kaffeebohnen in dunkler Schokolade aus
Costa Rica die ich vor 4 ½ Jahren in Costa Rica kennen gelernt hatte. Das war
ein Genuss… und schon war die Warterei vorbei, genauso schnell auch der Flug
nach Iquique. Dort mussten wir kurz aussteigen um einen Ausreisestempel von dem
chilenischen Staat zu bekommen. In Bolivien, La Paz angekommen mussten wir ewig
auf die Amis warten, da sie ein Touristenvisum brauchten und das ewig gedauert
hat. Der Mann vom Zoll kam vor Langerweile schon zu uns her nur um uns die
ausgefüllten Papiere abzunehmen und in seinen Feierabend zu gehen anstatt unser
Gepäck zu kontrollieren.
Als erstes mussten wir natürlich Geld abheben, da
unsere chilenischen Pesos uns nicht weit brachten in einem Land voller
Bolivianos. Mir persönlich gefiel diese Währung etwas besser, da ich alles
einfach nur durch 10 teilen musste um den Euro-Preis vor Augen zu haben. Danach
fuhren wir mit einem kleine Bus (Rucksäcken oben drauf gebunden) von El Alto
(Flughafen) nach La Paz Stadtmitte. Da es bereits dämmerte waren das
einzigartige erste Eindrücke der Stadt: die ganzen Lichter und die Frauen in
ihren traditioneller Kleidung, die Atmosphäre war einfach passend. Nach ein paar
Blocks hatten wie auch unser Bleibe für die erste Nacht erreicht, zu der wir in
den nächsten Tage zurückkehren würden: Wild Rover ein irisches Hostal das auch
zwei Standpunkte in Peru hat. Es war das erste Mal dass ich in einem typischen
Backpacker Hostal übernachtete. Mit Bar (= viel Alkoholkonsum), Internet, großen
Schlafsälen, TV Raum, … bis hin zum Schminkzimmer mit Föhn und Glätteisen. In
einem Zimmer waren meist 10 Betten jedes mit eigenem Locker. Verglichen mit Deutschland, USA oder Chile ist Bolivien sehr günstig. Die Nacht mit Frühstück
kostet einen 4,80 €, mit warmer Dusche wohlgemerkt (darauf muss man in Bolivien
achten sonst steht man so gut wie im Regen in der Dusche).
Am Donnerstag 27. Oktober fuhren wir mit einem Bus bis nach Copacabana am
Titicacasee. Dort angekommen aßen wir zu Mittag und fuhren dann mit der Fähre um
13 Uhr 1 ½ Stunden bis zu Isla de Sol (Süden). La Paz befindet sich auf einer
Höhe von ~ 3670 m und der Titicacasee ist bekannt als der höchste See der Welt.
Von dort mussten wir dann noch viele Stufen hochsteigen bis wir in dem
Hostal der Gemeinschaft der Einheimischen angekommen sind. Alle paar Schritte
war man aus der Puste, da die Luft da oben schon anders ist auf fast 4000m. Dann
musste man eine Pause einlegen um zu Verschnaufen und dann ging es weiter. Der
15 kg schwere Rucksack hat das natürlich nicht erleichtert… gut ich habe daraus
gelernt und nächstes Mal wird weniger eingepackt und dafür gewaschen. An diesem
Abend haben wir den Sonnenuntergang bewundert und sind früh schlafen gegangen,
da die Höhe einen auch sehr müde macht. Am nächsten Morgen haben wir uns nach
dem Frühstück auf den Weg von Süden nach Norden gemacht, mit unseren Rucksäcken
sind wir 4 Stunden gewandert. Am nördlichen Ende erwarteten uns Ruinen und ein
wunderschöner weißer Sandstrand und tolle Aussichten. Von dort fuhren wir mit
dem Boot zurück nach Copacabana und am selben Abend mit dem Bus zurück nach La
Paz. In La Paz fanden wir unseren Weg zurück zum Hostal Wild Rover. Am nächsten
Morgen (Samstag 29. Oktober) kamen meine 2 Begleiterinnen erst um 9 Uhr morgens
vom Feiern zurück als ich grade am Aufstehen war. Den Vormittag habe ich damit
vorbildlich mit Unikrams verbracht und am Nachmittag sind wir zusammen auf den
berühmten Hexenmarkt in La Paz gegangen. Dort habe ich verschiedene
Handwerkssachen erstanden, unteranderem bin ich nun eine glückliche
Hängemattenbesitzerin aber hier in Vina habe ich leider nicht die Möglichkeit
sie aufzuhängen… muss noch bis Deutschland warten.
Sonntagmorgen um 6 Uhr sind wird mit einem 19 Personen Propellerflugzeug nach
Rurrenabaque im Amazonas geflogen. Der Flug alleine war das Geld schon wert. Ich
bin noch nie in so einem kleinen Flugzeug gesessen!! Man konnte im Gang nicht
mal stehen und es gab nur einen Sitz links und einen rechts. Als wir über die
Anden geflogen sind kam es einem so vor als ob man die Spitzen der Berge mit den
Hand berühren könnte so nah kam einem das alles vor. Das Cockpit war durch
nichts vom Rest des Flugzeugs getrennt, sodass man alle Drehknöpfe sehen konnte,
das war schon sehr beeindruckend. In Rurrenabaque angekommen sind wir noch
schnell auf den Markt gegangen uns ein paar Früchte zum Frühstück zu kaufen und
schon ging das Umpacken in der Reiseagentur Mogli los. Dort wurde uns ein Spint
zur Verfügung gestellt in dem wir alles ließen was wir die nächsten 2 Tage nicht
brauchen würden… also eigentlich alles außer Kamera und Kulturbeutel und andere
elementare Sachen. Von der Agentur bekamen wir ein Moskitonetz, Schlafsack und
Isomatte gestellt. Zuerst fuhren wir mit einem Boot 3 Stunden den Fluss entlang
bis wir bei unserem „Campamento“ im Dschungel ankamen. Auf dem Weg haben wir ein
kleines Krokodil gesehen, Reiher, Schildkröten und viele andere Vögel. Im Camp
angekommen haben wir alles stehen und liegen gelassen und sind mit unseren
Bikinis zurück zum Fluss um uns zu baden da es ziemlich schwül und warm war und
daher eine kleine Abkühlung vor dem Mittagessen ganz gut tat. Danach sind wir
mit unseren zwei Reiseführen, zwei Indianern aus dem Regenwald durch den
Dschungel gepirscht. Dabei haben wir eine Affenmama mit Baby gesehen, viele
Vögel gehört und gesehen, verschiedene Bäume kennengelernt: Knoblauchbaum,
Gummibaum, etc. aber auch eine Tarantel gesehen. Zurück im Campamento haben wir
unsere Schlafgelegenheiten aufgebaut mit Moskitonetzt etc. Weniger später haben
wir uns wieder auf zum Fluss gemacht um zu fischen. Die Idee hinter diesem
Tourismus ist, dass sie einem beibringen im Regenwald zu überleben. Es gibt
solche „survival camps“ mit Trekking von einem Campamento zu dem nächsten bis zu
20 Tagen. Dafür dass wir nur 2 Tage dort waren hatten wir sehr viel Glück, weil
wir schon viele Tiere gesehen haben. An diesem Abend waren wir wie gesagt
fischen und Paige hat eine riesen Lachs gefangen. Den hat unser Koch auch für
uns zubereitet währen wird aus den Samen und Hölzern traditionellen Indianer
Schmuck gebastelt haben: Holzohrringen (man trägt in ihrer Kultur nur einen
Ohrring wenn man Single ist und zwei wenn man vergeben ist), Holzring, sowie 2
Ketten. Im Sinne von dem Überlebenscamp haben wir auch die Larven probiert… ja
iiihh denken sich jetzt manche aber so ekelig war es nicht, sie haben wie
Kokosnuss geschmeckt! Am nächsten Morgen (Montag 31. Okt) sind ca. 500 wilde
Schweine an unserem Campamento grunzend vorbei gelaufen Richtung Ufer. Nach dem
Frühstück sind wir nochmal kurz losgezogen in den Wald, habe unseren Schmuck
fertig gemacht und sind auch schon bald mit Sack und Pack los im Boot auf dem
Rückweg nach Rurrenabaque. Auf dem Rückweg haben wir aber nochmal an einer
anderen Stelle angehalten um die schönen bunten Papageien von nahem zu sehn
(Macaus).
Unsere Gruppe mit dem Reiseführer und Koch, der sonst genauso Reiseführer war. Den Fisch den Paige in den Händen hält hat sie selber gefangen. Dem Rest ist nichts an die Angel gegangen.
Zurück in Rurrenabaque machten die zwei Mädels sich auf den Weg zum Flughafen,
da sie an demselben Abend noch nach La Paz flogen. Ich im Gegenteil habe mich in
einem Hostal ausgeruht und erst mal geduscht – wenn auch sehr kalt – aber ich
war immerhin wieder sauber :P Nachdem ich ein bisschen durch die Straßen
geschlendert habe ich mich mit dem Indianer Koch (Christian) getroffen und bin
noch mit ihm mein erstes Mal auf einem Motorrad zu einem einheimischen
Restaurant gefahren. Nach dem Abendessen hat er mich wieder zu meinem Hostal
gebracht. Das Treffen war eine Herausforderung in dem Sinne, dass er 23 Jahre
alt ist und vor einem Monat begonnen hatte das Internet und Computer zu
benutzen. Zusätzlich hatte er höchstens 4 Jahre Schulunterricht. Ich meine damit
auf keinen Fall das er unwissend war, im Gegenteil aber auf eine ganz andere Art
und Weise. Ich habe ihm erst mal erklärt dass es eine Zeitverschiebung nach
Europa gibt und nicht nur eine 15 Stunden Flug, da er meinte er könnte sich
vorstellen einmal nach Europa zu fliegen. Ich habe ihm dann das Leben
beschrieben und die Augen waren einfach so groß vor lauter Staunen wie bei einem
kleinen Kind. Auf dem Motorrad mit einem Nativo und zusätzlich im Teil der Stadt
wo sonst kaum Touristen hinkommen
kam ich mir so ein bisschen vor wie die „weiße Massai“ (für die, die das Buch
gelesen haben) ich passte einfach nicht rein, war etwas total exotisches…
Dienstagmorgen bin ich dann (ohne irgendwelche Sicherheitskontrollen) in das kleine Flugzeug gestiegen und nach La Paz geflogen. Von dort ging ein genauso kleines Flugzeug weiter nach Uyuni, aber in La Paz musste ich dann durch die Sicherheitskontrolle… alles sehr kurios haha. Den Flug nach Uyuni gibt es erst seit September, dementsprechend neu – oder sollte ich besser sagen unfertig – ist auch der Flughafen. Auf dem Flug habe ich Freya eine aus Tasmanien, Australien kennengelernt. Zusammen haben wir eine Reiseagentur gesucht, die mit uns die 3 Tage Salzwüstentour machen würde. So kurzfristig (10 Uhr kamen wir an und die Touren starten normalerweise um 11 Uhr) schien es fast unmöglich aber wir hatten doch noch Glück… wir trafen noch 3 allein Reisende: Igancio, Argentinien; Raúl, El Salvador; und Ethel aus Frankreich. Die 3 waren alle mindestens über 30…. Aber wir hatten unseren Spaß! Zusammen fanden wir eine Agentur die noch einen Jeep plus Fahrer frei hatte. Das war in diesen Tagen gar nicht so einfach weil für die katholischen Bolivianer der 1. November von großer Bedeutung ist, sie kochen den Verstorben ihr Lieblingsessen und bringen es auf den Friedhof und wachen das Grab die ganze Nacht um sie guten Mutes zu stimmen. Wie dem auch sei, normalerweise ist ein Jeep für 6 Personen aber wir hatten Glück sie nahmen unsere Angebot an und so fuhren wir kurz nach 11 Uhr auch los mit all unseren Rucksäcken auf dem Dach festgezurrt und mit einer Planen gegen den vielen Staub und das Salz abgedeckt. Los ging es mit dem Lokomotivfriedhof. Das waren tolle Fotomotive mit dem verrosteten Stahl und dem Altiplano im Hintergrund. Weiter ging es am ersten Tag auf die Salzebene. Atemberaubend diese Weite und alles löst sich in nichts auf, man verliert jegliche Orientierungspunkte, sodass man wunderbar täuschende Fotos machen kann. Bevor wir die Salzebene verließen sind wir noch auf eine Insel mitten in der Salzwüste gestiegen auf der tausende Kakteen wachsen. Zu meiner Freude waren diese gerade auch noch in Blüte. An diesem Abend übernachteten wir in einem Salzhotel, das heißt, dass alles aus Salz ist, die Wände, der Bode, die Tische und Stühle sowie die Betten.
Eisenbahnfriedhof 2km von Uyuni auf dem Weg zur Salar.
Dies sind all unsere täuschenden Bilder, manche mehr manche weniger gut :P
In San Pedro de Atacama haben wir die blühende Wüste nicht gesehen, dafür standen die ganzen Kakteen auf dieser Insel in Blüte.. sehr schön!!!
Am Mittwoch sind wir wieder früh aufgestanden um den Sonnenaufgang zu sehen.
Weiter ging es zu 4 verschiedenen Lagunas mit Millionen von Flamingos. An diesen
Flamingos konnte ich mich einfach nicht satt sehen. So schöne Tiere!! In der
Wüste haben wir auch einen Fuchs gesehen und so was ähnliches wie einen
Wüstenhasen.. ich kann mich an den Namen leider nicht mehr genau erinnern. Der
Höhepunkt dieses Tages war die Laguna Colorada. In der Nähe übernachteten wir
dann auch ein einem Refugio. Am
nächsten Morgen (Donnerstag 3. Nov) standen wir um 4 Uhr auf um so schnell wie
Möglich uns auf den Weg zu den Geysiren zu machen und den Sonnenaufgang dort zu
sehen. Diese Geysire befanden sich auf einer Höhe von 5000m. Aber es war mal
wieder schön das Wasser und den Dampf aus der Erde spritzen zu sehen. Weiter
ging es dann zu einer heißen Quelle wo man sich baden konnte. Dort gab es dann
auch Frühstück und bald ging es weiter in Richtung chilenische Grenze. Auf dem
Weg dorthin fuhren wir an einigen Vulkanen vorbei, an der Dali Wüste (die
Steinformationen erinnern an Dalis Kunst) vorbei bis zur Laguna Verde an der
Grenze zu Chile. Dort stiegen Ethel und Freya aus, die zwei Männer und ich
machten uns mit unserem Fahren auf den Rückweg nach Uyuni. Auf dem Weg hielten
wir nochmal an der Laguna Colorada, im Tal der Felsen, und verschiedenen
Dörfern. Dabei sahen wir viele Lamas… sehr viele Lamas und ein paar Vikunas.
Insgesamt sind wir in den 3 Tagen 950 km gefahren und das auf „Straßen“ die
eigentlich nur Erde sind oder erstaunlicher Weise aus Salz, sodass die
Oberfläche wie Asphalt aussieht.
Altiplano und Pilze
Lamas und das Tal der Felsen
Donnerstagabend um 18 Uhr waren wir zurück in Uyuni wo wir dann auch unsere
Zugtickets nach Oruro kauften. Bis dass der Zug um 1:45 Uhr nachts abfuhr haben
wir uns die Zeit auf dem Markt auf der Straße, im Internetcafé, im Restaurant
oder zum Schluss im Bahnhof um die Ohren geschlagen. Das war aber alles halb so
schlimm. Im Zug konnte man dann gut schlafen mit Kissen und Decke. Als ich
aufgeweckt wurde um 6 zum Frühstück habe ich dann die letzen 3 Stunden mich mit
dem netten Herr neben mir unterhalten der im Endeffekt mich mit den Taxi mit zum
Busbahnhof in Oruro genommen hat und von dort sind wir nochmal in einen 3
Stunden Bus nach La Paz gestiegen. Diese Begleitung war ganz
nett und zudem konnte ich mein Spanisch üben.
Freitagmittag (4. Nov) zurück in La Paz habe ich Paige und Kate in dem gleichen
Unterkunft wie immer wieder getroffen. Sie waren die letzten drei Tage einen
Inkaweg getrekkt im strömenden Regen. Zudem waren beide sehr krank, mit
Lebensmittelvergiftung oder sonst was (man weiß es nicht genau weil sie nie beim
Arzt waren). Aber das kam wahrscheinlich von dem Essen das sie gegessen hatte…
das es bei dieser Tour mit Wasser gewaschen wurde das Bakterien enthält die
unsere Körper nicht gewohnt ist. Auch ich hatte zum Schluss Magenverstimmungen
aber das hielt sich alles in Grenzen sodass ich meine letzen Tage in La Paz noch
genießen konnte und anstatt als Knäul im Bett zu liegen, war ich
Freitagnachmittag noch mal auf dem Hexenmarkt um letzte Besorgungen zu machen
und ein Bild von den Lamafötusse die dort verkauft werden. Die Tradition oder
Religion (ich weiß es nicht mehr) besagt, dass man bevor man ein Haus baut einen
Lamafötus in der Erde vergraben muss bevor man das Fundament legt.
Samstagmorgen habe ich mir die Stadt alleine angeschaut: La Paz ist schon eine
spezielle Stadt. Überall wird nur gehupt, Fußgängerampeln gibt es keine, alles
ist sehr steil und das auf hohem Niveau ;), Sicherheitsgurte gibt es in Taxis
generell nicht, die Bremsen quietschen nur so, das Tachometer ist auch immer bei
0 km/h… und wenn man zu Fuß an einer Straße entlang geht meint man manchmal man
stirbt gleich von den giftigen Abgasen die einen in einen schwarze Rauchwolke
hüllen. Auf der anderen Seite hat es schon Scharm dieser Baustil in dem alles
nur aus Ziegelsteinen gebaut ist und die ganzen bunten Farben die die Menschen
in die Stadt bringen. Genauso gibt es einen großen Teil der Stadt der neu
angelegt wurde für junge Menschen von klein bis groß. Es gibt viele Spielgeräte,
viele Fußballplätze und sonstigen Park und einen riesig lange Brücke die sich
über einen Park und Straße schlängelt was schon sehr an ein weit entwickeltes
Land erinnert.
Am Nachmittag bin ich mit Kate (ihr ging es etwas besser) auf den Schwarzmarkt.
Der war jedoch sehr unspektakulär, wir waren enttäuscht. Ich weiß nicht mal was
daran schwarz gewesen sein soll… weil die Preise waren trotzdem sehr hoch und
manchmal gab es sogar einen Rechnung für den Kunden… naja was solls. Ich habe
mir ein paar Bücher (nicht auf dem Schwarzmarkt) gekauft, sodass ich spanischen
Lesestoff habe außer Unikrams.
Am Sonntagnachmittag fuhren wir dann zum Flughafen... hat soweit alles gut
geklappt nur bevor wir abheben sollten baten sie uns mit unserem ganzen
Handgepäck wieder auszusteigen, da es Probleme mit dem Flugzeug gäbe. Unsere
Flug wurde 3-mal später angesetzt, aber das sie das Problem nicht finden konnten
wurde er nach 4 Stunden abgesagt. Das heißt wir mussten wieder durch die
Einwanderungsbehörde und unsere Gepäck abholen. Dann wurden wir von den LAN
Mitarbeitern auf Taxis verteil die uns dann in Hotels brachten. Da wir die
letzten waren (und somit am längsten gewartet hatten und die Airline die
teuersten Hotels natürlich bis zum Schluss aufhebt) sind wir in einem 5 Sterne
Hotel gelandet. Das muss schon ein sehr lustiges Bild gewesen sein wie wir drei
da mit unseren Rucksäcken und nicht mehr ganz so sauberen und noblen Kleidern im
Eingang der Rezeption standen… Jede bekam ihr eigenes Zimmer … meins hatte 2
Doppelbetten und da die Küche noch bis zum 23 Uhr offen war und wir Essen
inklusive hatten habe wir uns unsere Abendessen mit Nachtisch aufs Zimmer
bringen lassen. So lässt sich das Warten auf einen Flug aushalten haahahah
Somit sind wir dann Montagabend
zurück geflogen und waren dann um 00:30 Uhr Dienstag wieder da, sodass ich um
8:30 Uhr zum Physiotherapeuten konnte wegen meinem Knie und anschließend gleich
in die Uni konnte.
Heute durfte ich dann den Test nachholen den ich wegen dem gecancelten Flug vom
Sonntagabend am Montag verpasst hatte. Was ein Glück Austauschstunden haben!!
Normalerweise ist das nicht erlaubt…
Mein Fazit von Bolivien ist: tolle Landschaften, sehr verschiedene
Menschenschläge, Autos ohne Filter, kaputte Tachometer (brauchen sie eh nicht da
es keinen interessiert wie schnell man fährt), nicht existierende
Sicherheitsgurte, sehr hoch und wenig Sauerstoff, Frauen in tolle traditioneller
Kleidung, alles ist sehr billig im Vergleich zu Chile, geschweige denn
Europa/USA
à einmalige
Erlebnisse
Ich hoffe ich konnte euch einen kleinen Eindruck von meiner tollen Reise nach
Bolivien verschaffen, natürlich konnte ich nicht alles im Detail erzählen … es
ist so schon für manchen evtl. zu lang. Wenn euch etwas jedoch näher
interessiert erzähle ich euch davon gerne mehr :)
Ganz liebe Grüße,
eure Christiane