31. Juli 2011 – alles in einer
Woche: Uni besichtigt & eingezogen, Reise nach
La Serena und Umgebung
Hallo,
es ist jetzt eine Woche her seitdem ich meinen Blog das letzte Mal updaten
konnte und seither ist viel passiert.
Am Montag (25.07.) musste ich
zum ersten Mal zur Uni um dort an einer „Führung“ teilzunehmen. Sie haben uns
die Uni gezeigt, die einen wunderbaren Ausblick über die ganze Stadt und den
Strand und Meer hat. (Bilder kommen später) Von dieser
Orientación bin ich dann schnell
runter in die Stadt wo die anderen schon gewartet haben um den Vertrag für die
Wohnung zu unterschreiben.
Eigentlich wollten wir ihn unterschreiben und das
Internet installieren lassen sowie zur internationalen Polizei fahren um sich
dort registrieren zu lassen (innerhalb der ersten 30 Tag muss man das machen).
Das hat natürlich alles nicht so geklappt… Das mit dem Vertrag unterschreiben
funktionierte nicht, da wir nicht genügend Bargeld hatten und man auch nur
200.000 Pesos (~ 300 €) pro Tag von einem Konto abheben kann. Mit Kaution, eine
Monatsmiete und Vermittlungsgebühr für die Agentur hat dieses Geld natürlich
nicht ausgereicht. Wir mussten dann am Dienstag nochmal hin um das restliche
Geld vorbei zu bringen und den Vertrag zu unterschreiben. Zum Glück haben sie
uns aber trotzdem schon am Montag die Schlüssel gegeben, sodass wir in unsere
neue Wohnung einziehen konnten. Weiß nicht ob ich das schon geschrieben habe: 4
Zimmer mit 3 Bädern und einem großen Wohnzimmer, Terrasse und Küche. Wir
suchen noch eine Person... ob wir eine finden werden ist fraglich. Da das
"departamento" in den riesigen Türmen direkt am Meer liegt haben wir unten am Eingang
-wie es sich
gehört- ein oder zwei Männer sitzen – Tag & Nacht – die aufpassen wer ein und aus
geht.
Danach haben wir versucht das
Internet zu abonnieren, aber auch das ging nicht, da wir keinen Mietvertrag
vorlegen konnten. Also haben wir uns dann aufgeteilt: die einen sind ihr Gepäck
holen gegangen und Alina und ich einkaufen… Spülmittel, Toilettenpapier… etc.
zum Glück sind wir gleich neben der Mall und dem riesigen Supermarkt++
Lider. Trotzdem haben wir uns
abgeschleppt, da sich doch einiges angesammelt hat, weshalb wir dann auch von
allen Einheimischen belächelt wurden. Man kann ihnen oft im Gesicht ablesen was
sie denken: Oh diese Gringos! oder
Dumme Touristen! Naja,… abends sind
wir dann in ein mexikanisches Restaurant essen gegangen und danach in eine Bar.
Ich muss mich erst wieder an den ganzen Rauch gewöhnen… hier rauchen alle und
überall. Gut das ist etwas übertrieben, aber man kann nicht abends weg gehen
ohne wie ein Aschenbecher riechend zurück zu kommen.
Am Dienstag haben wir erneut Geld
abgehoben und endlich den Vertag unterschrieben, sowie versucht Internet zu
bekommen. Dort haben sie uns gesagt, dass der Vertrag den wir für unsere Wohnung
haben nicht legal ist. Er bedeutet hier in Chile nichts, wenn er nicht vom Notar
bestätigt wurde und einen Fingerabdruck der Vertragsnehmer hat. Alles sehr
kurios!!! Naja wir sind einfach froh ein Dach überm Kopf zu haben auch wenn es
richtig kalt ist.
Am Nachmittag, nachdem wir
nochmal einkaufen waren und gekocht hatten, kam dann Carol von der Agentur um das
Inventar zu machen. Das hat über 2 Stunden gedauert: wir mussten jeden Löffel,
jede Gabel, jedes Glas… alles zählen und begutachten, und abhaken bzw. als
fehlend markieren. Zur Sicherheit haben wir auch alle Macken fotografiert, damit
wir nicht nachher deshalb etwas von der Kaution abgezogen bekommen.
Abends haben wir nochmal
gegessen und sind schnell zum Bus Terminal gefahren und haben kurz entschlossen
unsere Tickets nach La Serena gekauft für den folgenden Tag.
Am Mittwoch ging es dann auch
schon los. Fast 8 Stunden Fahrt in den Norden. Dort angekommen haben wir uns
erst mal ein Hostel gesucht. Natürlich war das aus dem Lonely Planet voll. Aber
der Mann hat kurzer Hand eine andere angerufen, die dann Platz für uns 6
(Clément, Mathilde, Guillermo, Alina, Paige & mich) hatte. Die Hostel war
eigentlich das Haus der Bewohner nur dass die freien Zimmer vermietet wurden.
Daher war es auch sehr nett, dass wir die Küche mitbenutzen durften (ich habe
selten so schmutzige Küchen gesehen… dafür dass es keine Studentenküche ist –
wir mussten alles vor und nach dem Benutzen abwaschen). Aber gut so war es
wesentlich günstiger als in ein Restaurant
zu gehen. Da es schon spät war sind wir bald schlafen gegangen um am
nächsten Tag „früh“ aufzustehen, damit wir etwas erleben können.
Der Donnerstag war ein wahres
Erlebnis, dass könnt ihr mir glauben!! Wir sind mit einem Bus nach Ovalle
gefahren… dass dauert ca. 1 Stunden. Eigentlich wollten wir zum Parque National
Fray Gorge, aber da der nochmal eine Stunde im Bus gewesen wäre dachten wir uns
… fahren wir nur 30 min mit dem Bus ins Valle Encanto… Es gab keinen Bus und den
Mann, den wir auf dem Busbahnhof angetroffen haben (wir waren wie Aliens in dem
Städtchen...) hat sich sehr gefreut als er erfuhr, dass wir zum Teil Deutsche
sind. Er ist vor 46 Jahren aus Neubrandenburg ausgewandert meinte er. In der
Panaderia wo wir die Empanadas für unser Mittagessen kauften, wurden wir von
einer Frau angesprochen die uns mit ihrem Auto gerne ins Valle Encanto fahren
würde. Danken haben wir dieses Angebot angenommen und sind mit ihrem neuen
großen Auto (sie muss genug Geld haben) losgefahren. Soweit so gut, wir haben
ihr ein paar Pesos überlassen und uns für 16 Uhr verabredet, dann sollte sie uns
wieder abholen. Wir sind ein paar Stunden durch die Wüste gelaufen und haben uns
die Petroglyphen angeschaut, sind rumgeklettert und haben die Kakteen und die
Weite bestaunt, sowie auf einem großen Stein/Fels unsere Empanadas gegessen. Als
es dann um 4 war sind wir zurück zum „Eingang“ gegangen und haben etwas auf die
Frau gewartet. Wir dachten uns schon, dass sie nicht pünktlich sein wird. Da uns
aber kalt war dachten wir, laufen wir ihr ein Stück entgegen. Nachdem wir 5 km
gegangen waren, kamen wir zurück an die geteerte Hauptstraße, es waren bereits 1
½ Stunden vergangen und wir hatten es aufgegeben bei jedem Auto zu hoffen es sei
die Frau. Wir versuchten irgendwie per Anhalter die nächsten 20 km zu fahren
aber niemand wollte uns mitnehmen. Ziemlich frustrierend nach einer Weile :P
Deshalb sind wir weiter gegangen bis wir einen Arbeiter antrafen der gerade aus
der Fabrik kam: er meinte wir könnten noch ein paar Tage da stehen und es würde
kein Bus kommen der uns mitnimmt … also hätten wir uns 2 Taxis rufen können…
wollten wir nicht also sind wir weiter gelaufen. In der Zwischenzeit hat er
einen Freund angerufen der mit dem Pickup kam um uns alle einzusammeln und
zurück nach Ovalle zu fahren (für den Preis von einem Taxi). Es war sehr eng!!
Zu fünft hinten auf der Bank und zu dritt vorne… es hat gekuppelt und wir sind
nur so hin und her gedrückt worden, dann ist auch noch die Polizei vorbei
gefahren aber hat zum Glück nicht
angehalten!! Das war uns in dem Moment aber auch egal wir wollte nur zurück zu
einem Busbahnhof. Letztendendes sind wir dann wieder in La Serena angekommen,
haben eingekauft und nochmal gekocht.
Wüstenmaus!!
Niemand wollte uns mitnehmen :( --> nun wissen wir, dass man besser den Zeigefinger ausstrecken sollte in Chile, da der Daumen bedeutet, dass man umsonst mitfahren möchte und der Zeigefinger, dass man auch dafür zahlt...
Am Freitag haben wir uns
aufgeteilt. Mathilde und ihr Freund Guillermo sind in La Serena geblieben;
Alina, Clément, Paige und ich sind zu dem Nationalpark Humboldt gefahren wo wir
Pinguine, Seelöwen, verschiedene Arten von Vögeln, sowie Seeotter im Meer
gesehen haben. Wir sind mit einem Boot raus gefahren zu der Isla Dama, wo wir 1
Stunde Zeit hatten um die Insel zu erkunden. Am Abend sind wir nach Serena
zurück gekehrt um von dort gemeinsam nach Vicuña, ins Landesinnere zu fahren.
Dort von dort wollten wir zur Sternwarte um den gigantischen Sternenhimmel zu
beobachten. Leider wurde daraus nie was, da der Himmel die ganze Zeit bewölkt
war. Dies ist nur sehr selten so (alle 7 Jahre) da es so selten in dieser Art
von Wüste regnet. Da dieses eines dieser seltenen Jahre ist, haben wir aber auch
die Gunst die blühende Wüste zu erleben!!! Dafür wollen wir im September in die
Atacama Wüste wo wir dann auch die Sterne sehen sollten…
Am Samstag sind wir dann von
Vicuña nach Valle Elqui gefahren, wo die älteste Pisco Destillerie steht. Dort
haben wir uns die Herstellung von Pisco (Nationalgetränk) erklären lassen und
sind dann abends wieder zurück gefahren.
In dem zweiten Hostel wurde uns ein wunderbares Frühstück zubereitet!
Zum Schluss haben wir am
Sonntag noch das Museum von Gabriela Mistral besichtigt und sind bald drauf mit
dem Bus zurück nach Viña de Mar gefahren (7 Stunden). Im Bus haben wir auf „den
Mann“ gewartet der das traditionelle Gebäck aus Ligua verkauft. Die schmecken
einfach fantastisch!!!
So das war jetzt sehr viel… ich
weiß nicht mal ob ihr noch lesen könnt/wollte :P
Naja, ich werde mich ein
bisschen ans Spanisch machen, da wir morgen einen Test haben.
Liebe Grüße und bis bald,
eure Christiane
24. Juli 2011 - Wohnung gefunden + Valparaíso
Nachdem der erste Tag so schön warm
war ging es schnell bergab mit den Temperaturen. Gestern und heute waren es nur
noch max 10° C, und dementsprechend kalt, da man sich nirgends aufwärmen kann.
Trotzdem sind wir "durch die Straßen gezogen" auf der Suche nach einer Bleibe...
und waren am frühen Nachmittag auch fündig und haben uns zu einer 4 Zimmer
Wohnung direkt am Strand entschieden :) Noch sind wir: Mathilde, Alina und ich
zu dritt, aber evtl finden wir noch jemanden. Morgen werden wir dort einziehen
und sobald wir Internet haben gibt es dann auch von dort Bilder :)
Hier schonmal der Link zu einem Überblick
www.puerto-pacifico.cl/ wir werden
in dem dritten von links im 11. Stock wohnen :) .. falls ein Erdbeben kommt...
sind wir direkt am Notausgang :P
Außerdem habe ich mir gestern noch ein Handy gekauft!! Für 15 Euro bekommt man
das Handy inklusive Sim Karte, 15 Euro Guthaben und noch 50 frei SMS.. wo ist da
noch der Gewinn?.. naja mir soll es recht sein :)
Nachdem wir uns für eine Wohnung entschieden hatten sind wir in die "Mall" essen
gegangen. Da geht es verrückter zu als in Amerika. Man findet keinen Platz zum
sitzen wenn man im "food court" etwas essen möchte, ... gut wir waren an einem
Samstag da, aber andere meinten dass es immer so ist.. den ganzen Nachmittag.
Heute war ein Tag in dem man am liebsten im warmen Bett bleibt
(sofern man eines hat ^^)
Naja nach dem Frühstück haben die Amerikanerin (die auch hier im Hostel ist) und
ich noch ein bisschen im Internet die Zeit vertrieben aber dann bin ich doch mit
den anderen Austauschstudenten: Mathilde (Frankreich), ihr Freund Guillermo
(Spanien, studiert auch ein Jahr in Santiago), Clément (Frankreich), Paige
(USA), Gina (Deutschland) & Alex (Deutschland) nach Valparaíso gefahren in einem
Micro. Das ist ein Abenteur!! Wie die fahren ist einfach unglaublich... Das
Beste war, dass er einmal anhielt und am Straßenrand stand ein großen Schild mit
"Ein- und Aussteigen verboten"
Wir sind dann doch durch die Stadt gelaufen, und haben ein Restaurant zum Essen
gesucht. Schließlich sind wir am Hafen in einem Fischrestaurant gelandet. Das
war sehr lustig: erst haben sie uns eine Karte gebracht.. bestellen konnte man
aber nur eine von den Optionen, die die Kellnerin uns nannte. Wir haben alle
nichts verstanden, inklusive dem Muttersprachler aus Madrid und die Bedienung
hat uns nie verstanden. Das war eine sehr lustige Erfahrung weil wir nur wussten
dass wir irgendetwas fischiges bekommen. Aber es hat sehr gut geschmeckt!
Danach sind wir noch mit einem "Aufzug".. nicht sicher ob es eine Zahnradbahn
war oder was genau.. auf jedenfall über 100 Jahre alt aus dem Jahr 1893 auf den
Berg gefahren und hatten von dort dann einen schönen Ausblick über den Hafen und
Valparaíso. Abends ging es dann zurück mit dem Micro nach Vina del Mar.
Genug geredet, hier sind nun noch ein paar Bilder.
Liebe Grüße,
eure Christiane
Mathilde und Alina
Paige, ich, Clément & Gina
Paige, Clément, Guillermo, Mathilde, Gina, Alex
mein Essen :) hat sehr gut geschmeckt!!
Mathilde, Paige & Gina
Beim nächsten Mal schein hoffentlich die Sonne, damit die bunten Farben noch besser leuchten können :)
So sieht der "Aufzug" gemalt aus :)
22. Juli 2011 - Angekommen
Heute bin ich um 11 Uhr Ortszeit in meinem Hostel
angekommen. Die Sonne scheint sehr warm und somit haben wir 19° C im Winter.
"Verrückte" Leute waren sogar im Meer baden, aber dafür ist es den meisten hier
doch noch zu kalt. Sie laufen in Winterstiefeln am Strand entlang. Andere
wiederum in kurzen Hosen...
Auch wenn es tagsüber schön warm ist sind die Nächte doch sehr frisch/kalt (bis
zu 1°C) deshalb bin ich froh um meinen Schlafsack, da es hier keine Heizung
gibt.
Wenn man durch die Straßen läuft muss man aufpassen, nicht auf einen Hund zu treten. Die liegen hier einfach überall auf dem Gehweg und sonnen sich.. typisch fauler Hund ;)
Natürlich habe ich mich auch so wie es sein muss auf dem Weg zurück zum Hostel, der eine Abkürzung sein sollte, verlaufen. Aber zum Glück gibt es hier sehr viele nette Leute!! Eine Frau (die selber keine Ahnung hatte) wollte mich umbedingt begleiten, damit ich nicht allein umherirre. Zum Schluss als ich wieder wusste wo ich bin, hat sie mir noch einen Segensspruch mit auf den Weg gegeben und auf dem ganzen Weg hat sie sich auch nicht davon abhalten lassen eine meiner Einkaufstaschen zu tragen.
Soweit war es ein erster guter Tag und morgen werde ich damit anfangen mir eine Wohnung zu suchen.
20. Juli 2011
Hallo zusammen,
noch ein Tag und dann geht es los!
Heute muss ich noch die letzten Sachen erledigen, mich von einigen Leuten
verabschieden und dann noch packen.
In Vina sollen grade (im tiefen Winter) 15° Celsius tagsüber sein, ... ich bin
mal gespannt ob sich das auch so anfühlt.
Die nächste Nachricht bekommt ihr dann aus Chile :)
Liebe Grüße,
Christiane
01. Juli 2011
Hallo,
nun ist es soweit: ich kann anfangen die Tage zu zählen.. will ich das? Nein...
Heute habe ich meine letzte Impfung bekommen und nun warte ich nur noch auf den
Bescheid vom Akademischen Auslands Amt ob ich das Teilstipendium bekomme oder
nicht.
Nebenbei muss ich mich noch auf Klausuren vorbereiten.
Am Wochenende werde ich nochmals die Gegend mit meiner Kamera erkunden gehen.
Ich hoffe, dass dann gutes bzw. wenigstens trockenes Wetter ist.
Liebe Grüße und bis bald,
eure Christiane